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Basel - Como Zu Fuss gen Süden

«Es gehört wohl zum Schönsten, was es gibt, ein Land zu erwandern.» 

Erika Hubatschek (1917-2010), österr. Fotografin, Geografin und Volkskundlerin

 

Nach den Fussreisen von Laufen BL, meinem Wohnort, nach Stierva GR, meinem Heimatort, und von Basel nach Genf folgen nun die Impressionen der dritten Edition: Basel – Como. Während den 31 Etappen mit regelmässigen Unterbrüchen im Zeithorizont November 2022 bis Februar 2024 habe ich wieder viele überraschende Momente erlebt, draussen in der Landschaft und in Form von unerwarteten menschlichen Begegnungen.

Einmal mehr bin ich darin bestätigt worden, dass während den Wanderungen die Sinne optimal angeregt werden. Die Entschleunigungsvariante a piedi im Vergleich zu den Fortbewegungsmitteln wie Flugzeug, Auto, Bahn oder Bike macht es möglich, dass nicht selten eine 360% Grad-Sicht zum Tragen kommt. Es geht beim Laufen nicht nur um den Blick nach vorn, manchmal dreht sich der Kopf automatisch, um zu sehen, was man schon an Distanzen zurückgelegt hat.

Besuchte Kantone: Basel-Stadt, Baselland, Solothurn, Aargau, Luzern, Schwyz, Uri, Tessin. Und noch ein bisschen Italien (Como). Entlang dem Vierwaldstättersee und Teilen des Luganersees zu laufen, macht einen auf die realen Grössen- und Distanzverhältnisse aufmerksam. Und die Blicke auf bekannte Berge lösen immer wieder Aha-Effekte aus. Unvergesslich die Abstecher: Göscheneralp, Leontica/Bleniotal, Monte Generoso und Brunate ob Como. Panoramaorte par excellence. Aber auch einsame Waldpartien, Bäche und Flüsse sind reizvoll und in ihrer Art einzigartig. Die Reuss ist halt nicht der Ticino, der Rhein nicht die Aare. Es gab auch langweiligere Wanderetappen: Zwischen Olten und Zofingen traf ich zu viele industriell genutzte Gebäudekomplexe an …

Ab und zu reizte mich der Besuch des einen oder anderen Museums, das Innere der einen oder anderen Kapelle oder Kirche. Letzteres kam häufiger im südlichen Teil des Tessins vor: Carona, Morcote, San Vitale, Mendrisio. Eine Frage beschäftigte mich immer wieder: Wie sahen denn die Gegenden, die Orte in der Vergangenheit aus? Die Beschreibungen von Markus Lutz aus dem Jahre 1827 bringen Überraschendes zu Tage. Oder Zitate von Autoren wie Leo Tolstoi, Hermann Hesse, Guido Calgari, Franz Hohler, Gion Cadieli, Anne Cuneo, Alina Borioli, Thomas Hürlimann, Jacob Burckhardt ...

Strenge oder auch weniger strenge Etappen waren’s. Die längste: Andermatt – Gotthardpass – Airolo. Die steilste (und nicht ganz ungefährliche): Bellinzona – Isone. Fünfzehn Kilometer pro Tag, die ideale Strecke für meinen Körper. Und auch in der dritten Ausgabe war ich nicht immer alleine unterwegs. Die andern sehen das Gleiche nicht unbedingt gleich. Und das ist bereichernd.

Die nun vorliegende Publikation meiner Fusswanderungen durch die Schweiz darf nicht als Wanderführer angesehen werden. Recht häufig kommt Historisches vor. Als ehemaliger Geschichtslehrer mache ich mir regelmässig über historisch Relevantes Notizen, die als Basis fürs spätere vertieftere Recherchieren dienen.

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Der Autor in Witznau – zusammen mit Niklaus Riggenbach (1817-1899), dem Erfinder des Zahnradbahnsystems mit Leiterzahnstange.

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